OROMO - REGION BALE IM SÜDOSTEN ÄTHIOPIENS
Dürreperioden und schlechte Infrastruktur erschweren das Leben in den entlegenen Landgebieten. Dazu fehlt es an medizinischer Versorgung und an Bildungsmöglichkeiten.
Dürreperioden und schlechte Infrastruktur erschweren das Leben in den entlegenen Landgebieten. Dazu fehlt es an medizinischer Versorgung und an Bildungsmöglichkeiten.
Den Menschen in ihren angestammten Gebieten ein Überleben zu ermöglichen, ist das Ziel unserer Aktionen auf dem Land. Diese sind sehr vielfältig, zielen aber primär immer auf die Verbesserung der Lebenssituation der Frauen ab. Deren Leidensdruck ist am größten, aber auch ihr Wille zur Entwicklung und ihre soziale Verantwortung. Durch eigenes Einkommen der Frauen wird die patriarchale Gesellschaftstradition aufgebrochen und Frauen und Mädchen können sich in einem ersten Schritt von Abhängigkeit, Unterdrückung und Ausbeutung befreien.
In dieser trockenen, kargen Gegend planen, finanzieren und begleiten wir Dorfprojekte. Um für die nächste Dürreperiode gewappnet zu sein, muss zuerst die Versorgung mit Wasser gesichert werden.
Dazu werden unter Anleitung äthiopischer Ingenieure Teiche oder Brunnen angelegt, die Dorfbewohner in der Wartung geschult und die lokalen Behörden als Kooperationspartner eingebunden. Um die Ernährung zu verbessern, werden dürrebeständige Pflanzen gesät und gesetzt und unter Anleitung gepflegt.
Die Frauen teilen sich nach Interesse in Gruppen für Kamelmast, Imkerei, Ziegen- oder Rinderzucht, Hühner und Kleinhandel. Wir betreuen die Projekte drei Jahre lang, führen sie in die Selbständigkeit und beobachten sie auch darüber hinaus.
Das Züchten von Tieren kann in den entlegenen Landgebieten eine langfristige Einnahmequelle darstellen. Die Teilnehmerinnen werden im jeweiligen Fachgebiet unterrichtet, mit einer Erstlieferung von Tieren betraut und in die Selbständigkeit geführt.
Die Frauen erhalten je ein Kamel, Futter und Unterricht in der Kamelhaltung. Nach 6 Monaten fachkundigen Mästens verkaufen sie unter Assistenz der betreuenden Organisation ihre Kamel auf dem Markt und erzielen etwa 70% Gewinn. Diesen investieren sie in weitere Tiere und bauen sich damit ein dauerhaftes Einkommen auf.
Frauen werden in Imkerei ausgebildet, mit der gesamten Grundausstattung versorgt und bis zur Honiggewinnung und –vermarktung betreut. Bienen sind äußerst nützlich für die Vegetation in dieser kargen Gegend. Honig ist ein wertvolles Nahrungsmittel und in der Vermarktung äußert gewinnbringend.
Ziegen, Schafe und äthiopische Rinder sind besonders genügsam. In Kombination mit Brunnen- und Pflanzenprojekten können viele unserer Frauen in Bale mit ihnen ihre Familien ernähren.
Bei meinen jährlichen Besuchen kann ich mich von der Entwicklung überzeugen. Drei Jahre nach Projektbeginn präsentieren die Frauen in der Dorfversammlung voller Stolz ihre Erfolge. Gemeinsam haben sie eine Schule errichtet, die lokale Regierung hat einen Lehrer eingestellt.