
Verkehrsbeschränkungen
Durch die Verkehrsbeschränkungen können unsere Frauen nicht zu den großen Märkten außerhalb der Stadt fahren, um für ihre Erzeugnisse Rohmaterialien billig zu kaufen. Daher können sie nicht mehr produzieren (Gewürze, Injera, Getränke…) und verlieren ihr Einkommen.
Arbeitslosigkeit und Armut
Die Frauen in einem Anstellungsverhältnis verlieren ihr Jobs ohne jede Absicherung. Sie haben kein Einkommen mehr. Ohne Einkommen können sie die Mieten für ihre Behausungen nicht mehr zahlen. Nach drei Monaten dürfen die Besitzer sie delogieren.


Preissteigerungen
Zusätzlich steigen dadurch die Preise für Grundnahrungsmittel sprunghaft an. So hat sich der Preis für das lebenswichtige Teffmehl in den letzen Monaten verfünffacht, jener für das Speiseöl verdreifacht. Die Inflationsrate in Äthiopien ist 2020 auf über 20% gesprungen.
Schulschließungen
Die Kinder bleiben zuhause, können da aber nichts lernen. In den Slums gibt es kein Internet. Außerhalb der Schule gibt es keinen Kontakt zu den Lehrern. Die Kinder unseres Projekts haben immerhin einen Trost: Die Malerei – Ausstattung, die ich ihnen beim letzten Besuch mitbringen konnte, wird ihnen etwas Abwechslung in der Quarantäne ermöglichen.


Heimquarantäne
In den Hütten leben die Menschen auf engstem Raum. In unserem Gebiet sind immer mehrere Hütten / Wohnungen /Barracken in Gruppen zusammengeschlossen. Eine Familie lebt auf 6 – 10 m2.
Sie teilen sich meist eine Kochstelle und eine Latrine.
Was wir aktuell machen
Selbstschutz des Teams
Ich habe mit unserem Team in Addis Abeba vereinbart, dass sie darauf achten, sich selbst zu schützen. Es ist jeweils nur eine Person im Büro.
Gesundheit, Ernährung und Wohnung als Hauptprogramm
Wir stellen das Bildungsprogramm für dieses Jahr zurück und konzentrieren uns auf Ernährung, Wohnung und Gesundheit. So konnten wir mit zusätzlichen Spenden bereits alle Familien mit Grundnahrungsmitteln für drei Monate ausstatten.
Weiters bezahlen wir die Mieten für die Familien, die durch die Covid-Maßnahmen das Einkommen verlieren. Die kommenden drei Monate sind gesichert.
Information und Kontakt mit Handy
Ich bin in ständigem Kontakt mit unserem Direktor Seife Lemma in Addis Abeba. So kann ich ihn jeweils aktuell informieren, was wir über die Krankheit wissen. Dieses Wissen gibt er an die Frauen weiter. Wir haben mit Sonderspenden alle Frauen unseres Projekts mit Handys ausgestattet. So können sie in Kontakt bleiben.
Unsere größten Sorgen
- Viele unserer Frauen haben Vorerkrankungen wie HIV oder Tuberkulose.
- Das Gesundheitssystem ist auch in Normalzeiten katastrophal.
- Ich befürchte als mittelbare Folge eine Hungersnot.